Das 1×1 von Investments: Bausparer

Der Bausparer ist unter den TOP3 der am meistens verkauften Bankprodukte in Deutschland und beliebt bei den deutschen wie eh und je. Der Traum von den eigenen vier Wänden und einem Garten ist gerade in Zeiten von Corona sehr ausgeprägt. Doch die wenigsten durchblicken das Finanzprodukt von Anfang an – mich eingeschlossen. In diesem Beitrag möchte ich auf die Vor- und Nachteile des Produktes eingehen und die Frage klären, ob es sich als Baustein in einem Portfolio eignet.

Leider investieren viele Familien noch regelmäßig ihr Geld in solche oder ähnliche Produkte ohne wirklich zu verstehen worin sie ihr hart verdientes Vermögen da genau investieren. Unter anderem wird mit Bausparprämien, den Zinsen oder der Bauspardarlehen welches später in Anspruch genommen werden kann geworben.

Ich selbst musste die schmerzhafte Erfahrung machen und habe 2012, wie viele andere in Deutschland, einen Bausparer abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war das Verlangen nach einer eigenen Immobilie bei mir sehr groß und der Finanzberater versuchte gezielt dieses Verlangen zu stillen. Mit Erfolg.

Einführung – Was sind Bausparverträge und was nicht?

Bei den Bausparverträgen sind keine klassische Geldanlage oder Vermögenssicherung (Bei entsprechendem finanziellen Background). Der Bausparer, wie der Name schon sagt, dient einem definierten Verwendungszweck: Aufbau von Eigenkapital (EK) für den Erwerb oder Bau einer Immobilie sowie auch teilweise der Modernisierung. Darüber hinaus bieten die meisten diese Produkte in Kombination mit einem zinsgünstigen Darlehen an. Dieses Darlehen weist i.d.R. eine lange Laufzeit auf und soll zusätzlich zu dem angesparten Geld als weiteres Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung mit der Hausbank dienen. Dadurch steigt die Eigenkapitalquote und es wird einem ein günstigeres Darlehen zur Finanzierung angeboten.

Vorteile – Warum / Wann könnte das Produkt interessant sein?

Bei einem Bausparer ist das eingezahlte Kapital garantiert und unterliegt keinen Kursrisiken wie bei anderen Formen der Geldanlage. Gerade für Geringverdiener gibt es eine staatliche Förderung die das Produkt attraktiv machen kann.

Nachteile – Was macht das Produkt uninteressant?

Die Guthabenzinsen sind während Ansparphase meist minimal und werden in der Regel durch die hohen Bearbeitungsgebühren bei Abschluss des Vertrages aufgefressen. Gerade diese Gebühren sorgen dafür, dass in den ersten Jahren der Ansparphase ein Bausparer eine negative Rendite einfährt. Erst in der letzten Phase des Sparens wird die Rendite positiv.

Einen nicht zu unterschätzender Faktor ist die Zuteilung des Bausparvertrages. Das Kapital ist zwar nicht langfristig gebunden, aber auch die Bausparkasse muss planbar die investierte Summe zu einem bestimmten Zeitpunkt, der Zuteilung, zur Verfügung stellen. Das Verfahren ist klar geregelt und stellt ebenso sicher, dass der Bausparer das Vertragsziel erreicht hat.

Mein persönliches FAZIT

Durch die hohe Flexibilität bei der Verwendung des Bauspardarlehens sowie die niedrigen Zinsen des Darlehens machen den Bausparer in einer Hochzinsphase für Immobiliendarlehen durchaus attraktiv. Gerade im Hinblick auf den Bau oder Erwerb einer Immobilie könnt der Bausparer interessant sein. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob diese, eher konservative Anlageform, dem eigenen Ideal entspricht.

Meine persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass nach genauem Abwägen der Bausparer nichts für mich ist. Eines der Lieblingsprodukte des „Deutschen“ ist zwar risikoarm, aber in der aktuellen Phase kein gutes Investment.

Abschließend für euch noch das Magische Renditedreieck für den Bausparer:
Rendite: niedrig
Risiko: niedrig
Liquidität: niedrig
Anlegertyp: Konservativ

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